Lachische Sprache

Lachisch
Linguistische
Klassifikation
Die mährischen Mundarten (lachisch gelb)

Das Lachische (lachische Sprache, tschechisch lašský jazyk, polnisch laskie gwary, język laski oder lechicki;[1] nicht zu verwechseln mit dem Oberbegriff lechische Sprachen) ist eine Dialektgruppe der westslawischen Sprachen, die in Teilen Tschechisch-Schlesiens sowie im Hultschiner Ländchen, jedoch auch im südlich angrenzenden östlichen Nordmähren sowie im polnischen Oberschlesien in der Region südlich der Stadt Racibórz um Krzanowice gesprochen wird. Die meisten tschechischen Forscher betrachten es als Mundart des mährischen Dialekts der tschechischen Sprache. Die Sprache weckte auch die Neugier vieler polnischer Dialektologen, die in diesem Übergangsdialekt zahlreiche polnisch-linguistische Einflüsse beobachteten.[2] Stanisław Bąk bezeichnete sie sogar als polnischen Ursprungs.[3]

Gelegentlich werden auch die Teschener Mundarten, besonders ab den 1950er bis in den 1990er Jahren, als Ostlachisch bezeichnet.[4][5] Diese Mundarten gelten als Übergang zwischen der polnischen, oberschlesischen, mährischen und der tschechischen Sprache und werden auch dem schlesischen Dialektkontinuum zugeordnet.[6]

Das historische Sprachgebiet der lachischen Mundarten in Tschechien (in einem dunkleren Farbton die Teschener Mundarten in Tschechien und Polen)
  • Historisch lachischsprachige Orte im heutigen Polen
  • Der namensgebende ethnographische Volksgruppe der Lachen (tschechisch Laši) bzw. die Lachei deckt sich nicht mit der Verbreitung der mährisch-lachischen Dialekte. Geographisch wurde das Gebiet der lachischen Sprachen durch die Sudeten und die Westbeskiden vom Rest der mährischen Dialekte getrennt. Außerdem lag quer durch die Mährische Pforte, die Hauptkommunikationsstraße dieses Gebiets nach Süden, das Kuhländchen, eine sudetendeutsche sprachliche Halbinsel, die geographische Abtrennung der lachischen Mundarten verstärkend.

    1. laut Herder-Institut
    2. laskie gwary. Dziedzictwo językowe Rzeczypospolitej, 2020, abgerufen am 24. Juni 2020 (polnisch).
    3. Mowa polska na Śląsku, Wrocław-Warszawa 1974
    4. Jan Kajfosz: Magic in the Social Construction of the Past: the Case of Teschen Silesia, S. 357, 2013;
    5. Jaromír Bělič: Východolašská nářečí, 1949 (tschechisch)
    6. Dušan Šlosar: Tschechisch. In: Miloš Okuka, Gerald Krenn (Hrsg.): Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens (= Wieser-Enzyklopädie des europäischen Ostens. Band 10). Wieser Verlag, Klagenfurt/Celovec 2002, ISBN 3-85129-510-2, S. 513–534 (aau.at [PDF; 458 kB]). und Aleksandr D. Duličenko: Mährisch. In: Miloš Okuka, Gerald Krenn (Hrsg.): Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens (= Wieser-Enzyklopädie des europäischen Ostens. Band 10). Wieser Verlag, Klagenfurt/Celovec 2002, ISBN 3-85129-510-2, S. 291–293 (aau.at [PDF; 170 kB]).

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